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Ostpreussische Sprichwörter Teil III
Redewendungen - Weisheiten

Dat höllt von twelf bet Meddach.
Das hält von zwölf bis Mittag.
(d.h. gar nicht)
Schmetterling
Marjellche, zieh de Blechbüx an, de Marine kimmt.
Wer das Kleine verachtet,
wird des Großen nicht Herr.
Wenn de Mann öss wi e Lus on de Fru
wi e Hus, mott se doch gehorche.

Wenn der Mann wie eine Laus und die Frau
wie ein Haus ist, gehorchen muß sie doch.
Schmetterling Kannst di drelle wi du wellst,
de Noarsch blefft immer hinde.

Du kannst dich drehen wie du willst,
der Hintern bleibt immer hinten.
Schwarze Kehj gewe ok witte Melk.
Schwarze Kühe geben auch weiße Milch.
(jemand ist über etwas sehr erstaunt)
He huckt oppem Jeldbiedel wie e Kluck oppe Eier.
Die sitzt auf dem Geldbeutel wie
die Glucke auf den Eiern
De ös so giezig, dat he nich emoal schnarcht, wenn he schlept.
Der ist so geizig, daß er nicht einmal schnarcht, wenn er schläft.
Dat is einer mit Ärmel.
Das ist ein ganz ausgekochter.
Hol di am Tun, de Himmel ös hoch.
Halte dich am Zaun, der Himmel ist hoch.
(halte dich an die Tatsachen)
Schmetterling
Wenn wi starwe, si wi dodt, wenn wi backe, heww wi Brot,
wenn wi brue heww wi Beer, wenn wi't ut hebbe, wöll wi mer.

Wenn wir sterben, sind wir tot, wenn wir backen, haben wir Brot,
wenn wir brauen , haben wir Bier, wenn wir es aus haben, wollen wir mehr.
Jedet Hüske hefft sin Krüzke.
Jedes Haus hat sein Kreuz.
Wo Duwe sönd, da fleege noch Duwe to.
Wo Tauben sind, da fliegen auch noch Tauben zu.
Wenn wenn nich wär,
wär mancher Bur e Edelmann on mancher Pracher e Bur.

(Pracher = Bettler)
Spoare helpt nich de Oarmot ös to grot.
Sparen hilft nicht, die Armut ist zu groß.
Wat blössig jung ward, starwt ok blössig.
Wer mit einer Blesse jung ist,
stirbt auch mit einer Blesse.
Schmetterling Red moal met de Koh franzeesch, wenn se nich emoal dietsch kann.
Rede mal mit der Kuh französisch, wenn sie nicht einmal deutsch kann.
(jemand etwas vergeblich erklären wollen)
He hätt Enfälle wi e oles Huus.
Er hat Enfälle wie ein altes Haus.
He kann Kattedreck öm diestre rieke.
Er kann Katzendreck im Dunkeln riechen.
(er meint, besonders klug zu sein)
Spie nich önt Woater, dat du noch drinke mottst.
Spucke nicht in das Wasser, das du noch trinken mußt.
Das kannst du einem erzählen,
der keine Krempe am Hut hat.
Man muß nicht alle Knüppel aufsammeln,
die man einem nachwirft.
Dat öss ander Korn, seggt de Bur on bött op Musdreck.
Das ist ein anderes Korn, sagt der Bauer und beißt auf Mäusedreck.
Ärger verdarwt de Schönheit.
Ärger verdirbt die Schönheit.
Wat tom Schwienstrog utgehaue öss,
wat em Leewe kein Fidel.

Was zum Schweinetrog ausgehauen ist,
wird im Leben keine Geige.
Schmetterling
Et öss Tied, dat du friest, denn de Mönsch öss doch kein Wallach.
Es ist Zeit daß du heiratest, denn der Mensch ist doch kein Wallach.
De hefft e Forz em Kopp.
Er hat einen Furz im Kopf.
(er ist nicht ganz richtig)
He moakt e Gesicht wi utgekipptet Middach.
Er macht ein Gesicht wie ausgekipptes Mittagessen.
Dat ös en Äwergang,
säd die Hoahn tom Regenworm on freet em op.

Das ist ein Übergang, sagte der Hahn zum Regenwurm und fraß ihn auf.
Jedes Deerke hefft sien Mannerke.
Jedes Tierchen hat seine Manierchen.
(seine Art)
Wat nicht gegönnt was, schmeckt am beste.
Was einem nicht gegönnt wird, schmeckt am besten.
Schmetterling De schett op em Pfennig, dat de Zoahl nich to seene öss.
Der macht auf den Pfennig, daß die Zahl nicht zu sehen ist.
(er ist geizig)
Besser die Wolle verlieren, als das Schaf
Gode Frind un trie Noawersch
send nich met Gild to betoale.

Gute Freunde und treue Nachbarn
sind nicht mit Geld zu bezahlen.
Schmetterling
Dat moak wi, on wenn de Kluck vonne Eier geiht.
Das tun wir, und wenn die Glucke von den Eiern geht
(das tun wir auf jeden Fall)
De es dumm wie Hoawerstroh.
Der ist dumm wie Haferstroh.
Wenn dich die bösen Buben locken,
zieh die Schlorren aus und geh auf Socken.

(Schlorren = Holzpantoffeln)
He kann metem linke Ohr schlecht Kerscht biete.
Er kann mit dem linken Ohr schlecht die Kruste beißen.
(er stellt sich dumm an)
Machst du dich zum Schaf, frißt dich der Wolf.
Omsonst ös nich emoal de Dot,de kost et Lewe.
Umsonst ist nicht mal der Tod, der kostet das Leben.
Wenn de Stehner nuscht mehr hätt,
hätt de Prahler all lang nuscht mehr.

Wenn der Stöhner nichts mehr hat, hat der Prahler schon lange nichts mehr.
Schmetterling De lewe Gottke schempt.
Der liebe Gott schimpft.
(es donnert)
Oerscht ö Bliew, denn ö Wiew.
Erst eine Bleibe, dann ein Weib.
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