Verschwendete Zeit ist Dasein. Gebrauchte Zeit ist Leben. |
Aufschub heißt der Dieb der Zeit. |
Das Leben lebt erst jenseits des Grabes. |
Der Mensch braucht wenig, und auch das nicht lang. |
Der Stolz baut gleich dem Adler seinen Sitz neben den Sternen, die Wollust nistet gleich der Lerch' nah der Erde. |
Staunen ist ein unfreiwilliges Lob. |
Zur Nachtzeit glaubt ein Atheist halb an Gott. |
Ein fester Vorsatz ist soviel wert wie die Tat. |
Wer errötet, kann nicht ganz ein Rohling sein. |
Der betrauert die Toten, der nach ihrem Wunsche lebt. |
Man badet zweimal nicht im selben Bach, erwacht nicht zweimal zu demselben Leben. |
Verwunderung ist unfreiwillig gespendetes Lob. |
Freundlichen Menschen schenkt Gott schon bei der Geburt den Schlüssel zu anderen Herzen. |
Wer ein Stück Brot fordert, ist edler, als der um eine Verbeugung oder um einen Blick bettelt; denn jenes ist
ja mehr wert. |
Der Mensch hört früher auf zu fühlen als zu hoffen. |
Unsere Jugend sammelt nur Seufzer für das Alter. |
Was ist Laster denn als Eigenliebe auf dem falschen Weg? Ein armer blinder Krämer, der seine Freuden viel
zu teuer kauft. |
Der Mensch flieht vor der Zeit, die Zeit vor dem Menschen. |
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