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Georg Ebers    1837-1898

deutscher Ägyptologe und Schriftsteller
Schmetterling
Ungerechtfertigtes Lob kann Schwache gefährden, ungerechter Tadel auch Starke vom rechten Weg ableiten.
Das Leben ist ein dorniger Rosenstock und die Kunst seine Blüte.
Es gibt nur eine ganz selbstlose, ganz reine, ganz göttliche Liebe. Und das ist die Liebe der Mutter für ihr Kind.
Eros spottet aller Schranken, die Menschenhände ihm entgegenstellen.
Von allem Wachsenden auf Erden wächst nichts so schnell als das Gerücht; und dennoch ist es ein armer Findling,
      der seine eigenen Eltern nicht kennt.
Das Fehlschlagen einer schönen Hoffnung ist schwerer zu tragen als ein unerwartetes Leid.
Es geschieht so oft, daß uns aus scheinbaren Vorzügen Schaden und aus scheinbaren Mängeln das Heil unseres
      Lebens erwächst.
So schlecht es ist, jemand zu seinem Unglücke, so unweise ist es, einen Menschen zu seinem Glücke zwingen zu wollen.
Im Mißgeschick erkennt man Freundestreuen. Die Leuten sagen's, doch ich hab' erfahren:
      Die sich neidlos mit uns freuen, nicht die uns trösten kommen, sind die wahren.
Das Leben bringt so viel Großes, das Groll erregt, daß man lernen muß, freundlich über das Kleine hinwegzugehen,
      wenn man nicht ein mürrischer Gesell werden will.
Rückwärtsschauen ist die Mutter der Vorsicht!
So einsam ist niemand als die Frau, die getrennt von dem Gatten ihr Herz zersehnt.
Wir Menschen bereiten Schmerz schon bei unserem Eintritt in die Welt, und Jammer, wenn wir sie verlassen, und so ist
      es unsere Schuldigkeit, in der Zwischenzeit das Leiden zu bekämpfen und Freuden zu säen.
Zu tun, was wir mit Ernst als recht empfinden, kann strafbar erscheinen vor den Menschen, aber nicht vor Gott.
Schmetterling
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