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Ferdinand Ebner     1882 - 1931

Österreichischer Philosoph
Schmetterling
Wer sein Leben zu einer Sache des Genusses macht, entwertet es zum bloßen Dasein.
Die wahre Freude des Lebens, die sich im tiefsten Leid bewährt, ist die Freude darüber, daß Gott ist und daß der Mensch
      Gottes Kind ist.
Alle Blumen sind Augen, zum ewigen Licht aufgetan, alle Bäume des Waldes Flammen, die dem Licht der Wahrheit
      entgegenbrennen.
Nebenmenschen und Mitmenschen – wir suchen alle den, mit dem wir Mensch sein können. Wir sollen nicht neben,
      sondern mit den Menschen leben. Oder noch besser ist es, wenn wir einander leben.
Erlebnisse haben die geistige Bestimmung, den Menschen immer höher zu stoßen. Zumindest aber sind sie das
      Sprungbrett für den »Sprung, den niemand sieht«
Die Liebe wertet ihr Objekt, der Hass entwertet es. Liebe ist Ausströmung inneren Wertens, Hass Ausströmung innerer
      Wertlosigkeit. Die Liebe beseelt, der Hass entseelt.
Aber wir können und sollen dem anderen Menschen Freude machen und ihn so zum Mitmenschen machen. Und wieder
      ist die Freude an der Freude des anderen die Freude, daß Gott ist.
Man wird immer wieder im Leben auf wahrhaft gütige Menschen stoßen.
Geist ist Mut zum Leben, wo man ihn nicht für möglich halten sollte.
Die Liebe lebt von ihrer Distanz zum Objekt, obwohl es als Streben in aller Liebe liegt, diese Distanz zu überwinden.
Beten heißt seine ganze Existenz auf Gott konzentrieren
Das Wort ist Medium der Erinnerung.
Der Staat hat kein Gewissen. Aber der Mensch hat eins.
Wir werden alle von Gott gebraucht und manchesmal auch verbraucht.
In einem wahren Gedanken ist immer mehr gedacht, als im Sprachleib seines Wortes sich ausdrückt.
Gewöhnlich erlebt der Mensch am anderen Menschen nur die chinesische Mauer seines Ichs.
Die Liebe im Menschen spricht das rechte Wort aus. Das rechte Wort entzündet im Menschen die Liebe.
Was nicht auf das Gesetz gegründet war, wird auch, vom Gesetz nicht geschützt, zugrunde gehen.
Der Mensch, dessen Ich in Gott sein Du gefunden hat, der findet sein Du auch in jedem Menschen, der ihm begegnet
       auf dem Wegee seines Lebens. Jesus soll gesagt haben: Du hast deinen Bruder gesehen, dann hast du deinen
      Gott gesehen.
Der Genuß schwerer Speisen beeinträchtigt das innere Gleichgewicht; man wird krank.
Worte sind Taten des Geistes.
Man muss schlaflose Nächte haben, um etwas von dem Geheimnis der großen Stille um Mitternacht zu wissen.
Worte sind Brücken.
Schmetterling
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