Mancher, der zu feig oder faul ist, uns ein Feind zu sein, wird unser Freund. Es ist die bequemste Art, uns zu drücken. |
Die schlechte Absicht ist immer auf den Beinen. |
Die Gefahr will keine Wechsel, sie will in barem Mut bezahlt werden. |
Barbarei und Zivilisation - Vorgericht und Nachspeise der Kultur. |
Wo die Nächstenliebe nur darin besteht, nichts Böses zu tun, ist sie von der Faulheit kaum zu unterscheiden. |
Urteil kommt zuwege durch Stillstand der Kritik. |
Gefühl von Grenze darf nicht heißen: hier bist du zu Ende, sondern: hier hast du noch zu wachsen. |
Die Ansprüche, die ein Mensch an andre stellt, stehn gewöhnlich in umgekehrtem Verhätnis zu seinen Leistungen. |
Alle Menschen begehen Torheiten und Schlechtigkeiten; aber sie scheiden sich in zwei Gruppen: die einen empfinden
darüber Groll gegen sich, die anderen gegen den, der es bemerkt. |
Einsamkeit ist ein köstlicher Balsam auf die wunde Haut der Seele; aber im Übermaß aufgetragen reizt er vielleicht
mehr als er lindert. |
Das Leben ist schwer - ein Grund mehr, es auf die leichte Schulter zu nehmen. |
Eine Erkenntnis geht manchmal über uns nieder wie ein Wolkenbruch über eine Landschaft - man erkennt sie
nachher nicht wieder. |
Gut auseinandersetzen hilft zum guten Zusammensitzen. |
In tausend Sklaven stecken 999 Sklavenhalter. |
Mit dem Leben ist's wie mit dem Gelde: man muß beides ausgeben, um etwas davon zu haben. |
Man kann erst steuern, wenn man Fahrt hat. |
Schenke und laß dir schenken. Es wird ein seliges Nehmen sein. |
Von zwei Narren hält der größere den kleineren für den größeren. |
Am feinsten lügt das Plausible. |
Rede weder von dir noch von anderen, lieber von was anderem. |
Ein Mann - kein Wort! |
Nicht Glück haben, Glückes Wert sein! |
Es ist leicht, gute Miene zum bösen Spiel zu machen, das man mit anderen treibt. |
Erwäge jeden Schritt, den du vorhast, sobald deine Leidenschaften mit im Spiel sind. |
Alle Seiten jeden Dinges zu verstehen, gilt als so selbstverständlich, daß sich das Gute fast seiner Einseitigkeit schämt. |
Die Heimat des Abenteuers ist die Fremde. |
Der Teufel des einen ist anständiger als der Gott des andern. |
Einsamkeit kann seelische Schmerzen herabsetzen, aber allzuviel davon bedeutet vielleicht eine neue Reizung. |
Wer ein volles Gefäß trägt, muß das Gedränge vermeiden, und wessen Seele am Überlaufen ist, einsame Wege gehn. |
Religion ist schließlich nicht, was den Menschen an Gott, sondern an das Leben knüpft. |
Die Sünden des einen sind Gott lieber als die Gebete des andern. |
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