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Johann Gottfried Herder    1744-1803

deutscher Schriftsteller
Schmetterling
Der kluge Mann sucht alles zu seinem Vorteil anzuwenden.
Der Mensch ist Mensch nur durch Sprache.
Wer nicht läuft, gelangt nie ans Ziel.
Eine schöne Menschenseele finden ist Gewinn.
Es ist ein Zunder in uns, der Funken will.
Dein Wesen ist dein Beruf. Was keiner als du tun kann und soll, das tue, so tust du recht.
Der tiefste Grund unsres Daseins ist individuell, sowohl in Empfindungen als in Gedanken.
Wir leben immer in einer Welt, die wir uns selbst einbilden.
Im kleinsten der Schöpfung zeigt sich des Schöpfers Macht und Huld am größten.
Mäßige deinen Zorn; es fallen die Funken des Zornes erst auf dich; auf den Feind, wenn sie je treffen, zuletzt.
Gewohnheit tut mehr als Gesetze.
Wer am Gipfel des Baumes Früchte sehen will, der nähre seine Wurzeln.
Die zwei größten Tyrannen der Erde: der Zufall und die Zeit.
Unsere Zeit ist ein großer Wecker. Die große eiserne Wanduhr rasselt und ruft mit gewaltigen Schlägen.
Hätte, was jeder wünscht, jeder - wer hätte noch was?
Gott sortiert Gebete sicherlich nicht nach Konfessionen.
Das Schicksal ist der Nachklang und das Resultat deines eigenen Charakters.
Der Mensch ist des Menschen erster und vorzüglichster Lehrer.
Je mehr die Kultur der Länder zunimmt, desto enger wird die Wüste, desto seltner ihre wilden Bewohner.
Keiner für sich allein, jeder für alle, so seid Ihr alle euch wert und glücklich!
Schätze den Hund nicht nach den Haaren, sondern nach den Zähnen.
Unsre Lebensalter sind die Lebensalter der Pflanze: wir gehen auf, wachsen, blühen, blühen ab und sterben.
Sei selbst ein Kerl, aber achte einen andern Kerl auch für einen Kerl!
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Denken, was wahr, und fühlen, was schön, und wollen, was gut ist, darin erkennt der Geist das Ziel des
      vernünftigen Lebens.
Nenne nicht das Schicksal grausam, nenne seinen Schluss nicht Neid; sein Gesetz ist ew'ge Wahrheit, seine Güte
      Götterklarheit, seine Macht Notwendigkeit.
Jedes Lebendige freut sich seines Lebens. Es fragt und grübelt nicht, wozu es da sei. Sein Dasein ist ihm Zweck und sein
      Zweck das Dasein.
Sag es, oh Weiser, wodurch du zu solchem Wissen gelangtest? Dadurch, dass ich mich nie, andere zu fragen, geschämt!
Gebt mir eine große Idee, dass ich an ihr gesunde!
Ohne Begeisterung schlafen die besten Kräfte unseres Gemütes. Es ist ein Zunder in uns, der Funken will.
Ein Buch hat oft auf eine ganze Lebenszeit einen Menschen gebildet oder verdorben.
Durch feine Spekulationen ist nie der Geist einer Nation geändert, aber durch große Beispiele allemal.
Das Menschengeschlecht, wie es jetzt ist und wahrscheinlich noch lange sein wird, hat seinem größesten Teil nach keine
      Würde. Man darf es eher bemitleiden als verehren.
Ohne Gelegenheit ist die Hand des Starken in Fesseln; nützet dem Löwen die Kraft, dem man die Klaue geraubt?
Wer der Vernunft dient, kommt der Notwendigkeit zuvor.
Was in den Herzen anderer von uns lebt, ist unser wahrstes und tiefstes Selbst.
Auf dich selbst schau; nicht allein trau!
Der Mensch hat den Vorzug, mit hohem Haupte aufgerichtet weit umherzuschauen.
Denn dem Glück geliebt zu werden gleicht kein ander Glück auf Erden.
Arbeit ist des Blutes Balsam, Arbeit ist der Tugend Quell.
Tapfer ist der Löwensieger, tapfer ist der Weltbezwinger, tapferer, wer sich selbst bezwang.
Die Seele eines Kindes ist heilig, und was vor sie gebracht wird, muss wenigstens den Wert der Reinigkeit haben.
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