Eine Seele ohne Zwang ist auch ohne Laster. |
Freiheit ist eine Summe mikroskopischer Unfreiheiten. |
Dichtung ist eine besondere Ekstase. |
Schrecklich sind die Anspruchslosen - die nichts fordern, gewähren auch nichts. |
Man ist allemal fast gerade das, was man nicht scheint. |
Krieg und Hetzerei jeglicher Sorte ist Heimweh nach dem Wüsten. |
Geiz ist subjektive Armut. |
Die Blume ist das Lächeln der Pflanze. |
Der Schweiß ist die Träne der Arbeit. |
Der Mensch weist gar viele Fertigkeiten auf. Darin hat er’s am weitesten gebracht: in der Kunst, möglichst wenig
Mensch zu sein. |
Besser ein freier Teufel als ein gebundener Engel. |
Übertretungen kommen nur von Geboten wie Hühneraugen von zu engen Schuhen. |
Kultur muß Natur haben. |
Nur einen Schmerz haben die Verleger: Es geht immer nicht ohne die Schriftsteller. |
Die Religion ist der Anker des Lebens. |
Ein echter Dichter ist ebenso trotz seiner Zeit wie mit seiner Zeit. |
Die Schwalbe ist die Soubrette der Natur. |
Schwäche, die nicht mehr genießen kann, verbietet. |
Der Humor ist der Modelleur der Welt. |
Was das Fest geschrieben, kann der Alltag nicht lesen. |
Selig sind die Rücksichtslosen, denn sie werden das Erdreich besitzen. |
Was zur Höhe steigt, bohrt zugleich in die Tiefe. |
Leben ist Irren, und des Irrens Summe Wahrheit. |
Die Novelle ist das Sublimat des Dramas. |
Es muss Übertretungen geben, weil Richter da sind, und um Übertretungen zu schaffen, müssen wir Gesetze haben. |
Gottesfurcht ist Gotteslästerung. |
Manche Ehe ist ein Zellengefängnis der Sorge. |
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