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Peter Hille    1854-1904

deutscher Schriftsteller
Schmetterling
Eine Seele ohne Zwang ist auch ohne Laster.
Freiheit ist eine Summe mikroskopischer Unfreiheiten.
Dichtung ist eine besondere Ekstase.
Schrecklich sind die Anspruchslosen - die nichts fordern, gewähren auch nichts.
Man ist allemal fast gerade das, was man nicht scheint.
Krieg und Hetzerei jeglicher Sorte ist Heimweh nach dem Wüsten.
Geiz ist subjektive Armut.
Die Blume ist das Lächeln der Pflanze.
Der Schweiß ist die Träne der Arbeit.
Der Mensch weist gar viele Fertigkeiten auf. Darin hat er’s am weitesten gebracht: in der Kunst, möglichst wenig
      Mensch zu sein.
Besser ein freier Teufel als ein gebundener Engel.
Übertretungen kommen nur von Geboten wie Hühneraugen von zu engen Schuhen.
Kultur muß Natur haben.
Nur einen Schmerz haben die Verleger: Es geht immer nicht ohne die Schriftsteller.
Die Religion ist der Anker des Lebens.
Ein echter Dichter ist ebenso trotz seiner Zeit wie mit seiner Zeit.
Die Schwalbe ist die Soubrette der Natur.
Schwäche, die nicht mehr genießen kann, verbietet.
Der Humor ist der Modelleur der Welt.
Was das Fest geschrieben, kann der Alltag nicht lesen.
Selig sind die Rücksichtslosen, denn sie werden das Erdreich besitzen.
Was zur Höhe steigt, bohrt zugleich in die Tiefe.
Leben ist Irren, und des Irrens Summe Wahrheit.
Die Novelle ist das Sublimat des Dramas.
Es muss Übertretungen geben, weil Richter da sind, und um Übertretungen zu schaffen, müssen wir Gesetze haben.
Gottesfurcht ist Gotteslästerung.
Manche Ehe ist ein Zellengefängnis der Sorge.
Schmetterling
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