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Georg Christoph Lichtenberg    1742-1799

deutscher Naturwissenschaftler, Schriftsteller und Philosoph
Schmetterling
Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders wird; aber soviel kann ich sagen:
      es muß anders werden, wenn es gut werden soll.
Jeder Fehler erscheint unglaublich dumm, wenn andere ihn begehen.
Der Mensch ist vielleicht halb Geist und halb Materie, so wie der Polype halb Pflanze und halb Tier ist. Auf der Grenze
      liegen immer die seltsamsten Geschöpfe.
Die feinste Satire ist unstreitig die, deren Spott mit so weniger Bosheit und vieler Überzeugung verbunden ist, daß es
      selbst die zu lächeln nötigt, die es trifft.
Wo Mäßigung ein Fehler ist, da ist Gleichgültigkeit ein Verbrechen.
Wie glücklich viele Menschen wären, wenn sie sich genauso wenig um die Angelegenheiten anderer bekümmerten
      wie um ihre eigenen!
Die Menschen sind in ihren Anlagen alle gleich, nur die Verhältnisse machen den Unterschied.
Belehrung findet man öfter in der Welt als Trost.
Die größten Dinge in der Welt werden durch andere zuwege gebracht, die wir nichts achten, kleine Ursachen, die wir
      übersehen, und die sich endlich häufen.
Mir tut es allemal weh, wenn ein Mann von Talent stirbt; denn die Welt hat dergleichen nötiger als der Himmel.
Nichts macht schneller alt als der immer vorschwebende Gedanke, dass man älter wird.
Der Mensch kommt unter allen Tieren in der Welt dem Affen am nächsten.
Zum Lichte des Verstandes können wir immer gelangen. Aber die Fülle des Herzens kann uns niemand geben.
Viele Spötter meinen, reich an Geist zu sein, und sind doch nur arm an Takt.
Man sollte sich nicht schlafen legen, ohne sagen zu können, dass man an dem Tag etwas gelernt hätte.
Es gibt Leute, die glauben, alles wäre vernünftig, was man mit einem ernsthaften Gesicht tut.
Die Menschen die niemals Zeit haben tun am wenigsten.
Widerwärtigkeiten sind Pillen, die man schlucken muss und nicht kauen.
Das Aufschieben wichtiger Geschäfte ist eine der gefährlichsten Krankheiten der Seele.
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Wir irren alle. Aber jeder auf einem anderen Gebiet.
Erfahrung ist die einzige Schule, in der auch Dummköpfe etwas lernen können.
Was wäre es doch für ein Segen, wenn wir die Ohren so mühelos auf- und zumachen könnten wie die Augen.
Friede wie Freundschaft setzt Achtung voraus.
Fanatiker sind zu allem fähig, sonst aber zu nichts.
Leicht ist, anderen zu raten, schwer oft für sich selbst das Rechte zu erkennen.
Nur der Betrug entehrt, der Irrtum nie.
Der Mensch ist mit Fähigkeiten begabt, die sich nur bei zufälligen Gelegenheiten äußern.
Die Neigung der Menschen, kleine Dinge für wichtig zu halten, hat schon viel Großes hervorgebracht.
Es gibt Wahrheiten, die so ziemlich herausgeputzt einhergehen, dass man sie für Lügen halten sollte, und die
      nichtsdestoweniger reine Wahrheiten sind.
Wir sind alle Blätter an einem Baum, keines dem anderen ähnlich - das eine symmetrisch, das andere nicht, und doch
      gleich wichtig dem Ganzen.
Wir leben in einer Welt, worin ein Narr viele Narren, aber ein weiser Mann nur wenige Weise macht.
Vom Wahrsagen läßt sich wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.
Unsere Theologen wollen mit Gewalt aus der Bibel ein Buch machen, worin kein Menschen-Verstand ist.
Die Linien der Humanität und Urbanität fallen nicht zusammen.
Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten mäßig entstellt.
Man sollte nie so viel zu tun haben, dass man zum Nachdenken keine Zeit mehr hat.
Wer sich selbst recht kennt, kann sehr bald alle anderen Menschen kennenlernen.
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut, könnte eine Gans nach Hause bringen.
Wenn man Mitleid fühlt, so fragt man nicht erst andere Leute, ob man es fühlen soll.
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Wenn Leute ihre Träume aufrichtig erzählen wollten, da ließe sich der Charakter eher daraus erraten, als aus
       ihrem Gesicht.
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen.
Warum sollte es nicht Stufen von Geistern bis zu Gott hinauf geben und unsere Welt das Werk von einem sein können,
      der die Sache noch nicht recht verstand?
Wahrhaftigkeit ist die größte List.
Unter die größten Entdeckungen, auf die der menschliche Verstand in den neuesten Zeiten gefallen ist, gehört meiner
      Meinung nach wohl die Kunst, Bücher zu beurteilen, ohne sie gelesen zu haben.
Unsere Theologen wollen mit Gewalt aus der Bibel ein Buch machen, worin kein Menschenverstand ist.
Um sicher Recht zu tun, braucht man sehr wenig vom Recht zu wissen. Allein um sicher Unrecht zu tun, muß man die
      Rechte studiert haben.
Nichts kann mehr zu einer Seelenruhe beitragen, als wenn man gar keine Meinung hat.
Müßigkeit setzt Genuß voraus, Enthaltsamkeit nicht. Es gibt daher mehr enthaltsame Menschen als solche,
      die müßig sind.
Meine Sprache ist allzeit simpel, enge und plan. Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade
      vor den Kopf.
Künstler haben gewöhnlich die Meinung von uns, die wir von ihren Werken haben.
Heutzutage machen drei Pointen und eine Lüge einen Schriftsteller.
Gerade das Gegenteil tun heißt auch nachahmen, es heißt nämlich das Gegenteil nachahmen.
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Es ist keine Kunst, etwas kurz zu sagen, wenn man etwas zu sagen hat.
Alles auf einmal tun wollen, zerstört alles auf einmal.
Dass die Philosophie eine Frau ist, merkt man daran, daß sie gewöhnlich an den Haaren herbeigezogen ist.
Der Amerikaner, der den Kolumbus zuerst entdeckte, machte eine böse Entdeckung.
Der Charakter eines Menschen lässt sich aus nichts so sicher erkennen, als aus einem Schmerz, den er übelnimmt.
Der gemeine Mann hält bei seinem Kirchengehen und Bibellesen die Mittel für Zweck.
Der gerade Weg ist der kürzeste, aber es dauert meist am längsten, bis man auf ihm zum Ziele gelangt.
Die buntesten Vögel singen am schlechtesten. Das gilt auch für Menschen.
Die Fliege, die nicht geklappt sein will, setzt sich am sichersten auf die Klappe selbst.
Die großen Begebenheiten der Welt werden nicht gemacht, sondern sie finden sich.
Die Leute, die den Reim für das Wichtigste in der Poesie halten, betrachten die Verse wie Ochsen-Käufer von hinten.
Die meisten Menschen leben mehr nach der Mode als nach der Vernunft.
Ein Buch ist ein Spiegel, aus dem kein Apostel herausgucken kann, wenn ein Affe hineinblickt.
Ein Starker weiß mit seiner Kraft hauszuhalten, nur der Schwache will über seine Kraft hinaus wirken.
Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen, ohne jemandem den Bart zu versengen.
Seltsam, dass die Menschen so gern für ihre Religion fechten und so ungern nach ihren Vorschriften leben.
Daß in den Kirchen gepredigt wird, macht deswegen die Blitzableiter auf ihnen nicht unnötig.
Habe keine zu künstliche Idee vom Menschen, sondern urteile natürlich von ihm, halt ihn weder für zu gut noch
      zu böse.
Liebe: ein Handel, wo beide Parteien gewinnen.
Aus der Weisheit Gottes manche Sachen schließen zu wollen, ist nicht viel besser, als es aus seinem eignen Verstand
      zu tun.
Er hustete so hohl, daß man in jedem Laut den doppelten Resonanzboden Brust und Sarg mitzuhören glaubte.
Ich bin überzeugt, man liebt sich nicht bloß in andern, sondern haßt sich auch in andern.
Ein Grab ist doch immer die beste Befestigung wider die Stürme des Schicksals.
Er war ein solcher aufmerksamer Grübler, ein Sandkorn sah er immer eher als ein Haus.
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Alles ist sich gleich, ein jeder Teil repräsentiert das Ganze. Ich habe zuweilen mein ganzes Leben in einer
      Stunde gesehen.
Ich fürchte, unsere allzu sorgfältige Erziehung liefert uns nur Zwergobst.
Er schliff immer an sich und wurde am Ende stumpf, ehe er scharf war.
Der erste Schluss der Weisheit: Alles anzweifeln. Der letzte Schluss der Weisheit: Sich mit allem versöhnen.
Die Sanduhren erinnern nicht bloß an die schnelle Flucht der Zeit, sondern auch zugleich an den Staub, in welchen wir
      einst verfallen werden.
Der Mann hatte so viel Verstand, dass er fast zu nichts mehr in der Welt zu gebrauchen war.
Wir sehen in der Natur nicht Wörter, sondern immer nur Anfangsbuchstaben von Wörtern, und wenn wir alsdann lesen
      wollen, so finden wir, dass die neuen so genannten Wörter wiederum bloß Anfangsbuchstaben von andern sind.
Die Astronomie ist vielleicht diejenige Wissenschaft, worin das wenigste durch Zufall entdeckt worden ist, wo der
      menschliche Verstand in seiner ganzen Größe erscheint, und wo der Mensch am besten kennen lernen kann, wie
      klein er ist.
Alles hat seine Tiefen. Wer Augen hat, der sieht alles in allem.
Ein langes Glück verliert schon allein durch seine Dauer.
Das Buch, das in der Welt am ersten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalogus von verbotenen Büchern.
Ein sicheres Zeichen von einem guten Buch ist, wenn es einem immer besser gefällt je älter man wird.
Man muß etwas Neues machen, um etwas Neues zu sehen.
Es gibt Schwärmer ohne Fähigkeit, und dann sind sie wirklich gefährliche Leute.
Ich glaube, dass es, im strengsten Verstand, für den Menschen nur eine einzige Wissenschaft gibt, und diese ist reine
      Mathematik. Hierzu bedürfen wir nichts weiter als unseren Geist.
Unternimm nie etwas, wozu du nicht das Herz hast, dir den Segen des Himmels zu erbitten!
Man spricht viel von Aufklärung, und wünscht mehr Licht. Mein Gott was hilft aber alles Licht, wenn die Leute
      entweder keine Augen haben, oder die, die sie haben, vorsätzlich verschließen?
Ehe man tadelt, sollte man erst versuchen, ob man nicht entschuldigen kann.
Der Wein reizt zur Wachsamkeit, die Guten im Guten und die Bösen im Bösen.
In dein Betragen - Welt, in deinen Beutel - Geld, Witz unter deinen Hut, Feuer in dein Blut - Ist der Wunsch nicht gut?
Der Mensch ist verloren, der sich früh für ein Genie hält.
Keine Rechenkunst ist so schwer zu erlernen wie das Zählen der Vorteile, die man selbst genießt.
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