Jeder sieht nur seine Plage, glaubt, daß er am schwersten trage, und ist sehr erstaunt, hört er eines andern Klage;
der ist, heißt's dann, schlecht gelaunt. |
Wenn alles auch ein letzter Tag bewältigt, im All lebt alles fort vertausendfältigt. |
Nicht der Schmerz ist der wahre, der an der Totenbahre in Thränen überfließt, nein der, der Jahr für Jahre die
Trauer still in sich verschließt. |
Glaub mir, daß kein Atom verloren geht dem All. |
Der Mann, den seine Feinde loben, der ist versorgt und aufgehoben. |
Beneidenswert ist, wer für andre Wesen,wer für ein Liebes lebt und kämpft und leidet. Wer für sich selbst nur lebt,
ist arm. |
So drückend ist kein Menschenlos auf Erden, es kann erleuchtet durch die Liebe werden. |
Lebt über allen Endlichkeiten ein Mitgefühl? Wo, Flut der Zeiten, wo schaun wir endlich Land? |
Je dunkler, je schattiger ein Baum,um so lieber singt ein Vogel darauf. |
Es ist kein Schmerz so tief verborgen,er wirft doch seinen Widerscheinnoch in den schönsten Tag hinein. |
Bis von einem Unrecht nur ein wenig sich ausgeglichen,sind im Gange der Weltenuhr oft Jahrhunderte
schon verstrichen! |