Das Alter wägt und misst es, Die Jugend spricht: So ist es. |
Bemerke, höre, schweige, urteile wenig, frage viel. |
Wenigen Sterblichen ist es um Wahrheit, aber den meisten irgend um eine Partei, irgendein Dogma zu tun. |
Selig der Dichter: er kann festhalten das zeitliche Dasein. Aber verewigen auch alle Gestalten des Raums. |
Nur Einsamkeit ist Vollgenuß des Lebens. Wo sind zwei Herzen, die sich ganz verstehn? |
Ein Scherz hat oft gefruchtet, wo der Ernst nur Widerstand hervorzurufen pflegte. |
Wer ganz mit seinem Schmerz allein, Der lernt den Schmerz genießen. |
Hohle Gefäße geben mehr Klang als gefüllte. Ein Schwätzer ist meist ein leerer Kopf. |
Die gemeinsten Meinungen und was jedermann für ausgemacht hält, verdient oft am meisten untersucht zu werden. |
Das goldne Glück, das süße Wohlgefallen, Sie eilen -treu ist nur der Schmerz- von hinnen. |
Es ist leichter, eine gute Gewohnheit anzunehmen, als sich einer schlechten zu entwöhnen. |
Die Kunst ist keine Dienerin der Menge. |
Die Tugend großer Seelen ist die Gerechtigkeit. |
Es scheint, daß das Reisen für mich eigentlich die zuträglichste Lebensart ist. |
Nur stets zu sprechen, ohne was zu sagen, das war von je der Redner größte Gabe. |
Plump und zu bunt ist Rom, und Neapel ein Haufe von Häusern; Aber Venedig erscheint eine vollendete Stadt. |
Stets liegt, wo das Banner der Wahrheit wallt, der Aberglaube im Hinterhalt. |
Denn jeder hofft doch, daß das Glück ihm lache. Allein das Glück, wenn's wirklich kommt, ertragen, ist keines
Menschen, wäre Gottes Sache. |
Jede Not und jedes Joch, ich weiß, man kann's ertragen! |
Überlaß' dein Boot auf dem Meere des Schicksals nicht den Wellen, sondern rudere selbst; aber rudere
nicht ungeschickt. |
Niemand, der sich nicht selbst überzeugt, wird von dir überzeugt werden. |
Das hat die Freude mit dem Schmerz gemein, dass sie die Menschen der Vernunft beraubt. |
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Wer einem Sieger widerspricht, der widerspricht mit Unbedacht. |
In meine Tugend hüll' ich mich und schlafe. |
Jeder muß entsagen lernen, bis er dem Leben selbst entsagt. |
Deine Reue sei lebendiger Wille, fester Vorsatz. Begangene Fehler zu betrauern, ist zu nichts nütze. |
Zwischen Männern wirkt der Groll anziehender zuweilen als die Liebe. |
Ein großer Mensch spricht edel von der Welt und sich, ein kleiner klein und niedrig; aber das gefällt. Das nennen dann
die Niedrigsten Bescheidenheit. |
Jung und harmlos ist die Natur; der Mensch nur altert,Schuld aufhäufend umher und Elend. |
Wen der Pfeil des Schönen je getroffen, ewig währt für ihn der Schmerz er Liebe. |
Ein wirkliches Bauwerk ist ein versteinerter Rhythmus, deshalb selten, wie auch selten ein gutes Gedicht. |
Das Urteil der Menschen mache dich immer nachdenklich, aber niemals verzagt. |
Um aber irgendein Verhältnis von jeder Bitterkeit, von jedem Mißverständnis auf immer zu bewahren, gibt es nur ein
Mittel, und dies heißt Zutrauen. Ohne dasselbe geht jede Freundschaft in kurzer Zeit zu Grabe. |
Ohne alle Sinnlichkeit kann keine Liebe sein. |
Dem frohen Tage folgt ein trüber, Doch alles wiegt zuletzt sich auf. |
Verliebte sehen in der Welt nur sich, doch sie vergessen, daß die Welt sie sieht. |
Wenn du zwischen Wahrheit und Lüge in die Enge kommst, entscheide dich ohne Nachsinnen für die Wahrheit. Sie ist
immer die bessere gesagt zu werden. |
Wäre der Geist nicht frei, dann wäre es ein großer Gedanke, daß ein Gedankenmonarch über die Seelen regiert. |
Gegen Geringere sei höflicher als gegen Höhere. |
Wollt ihr etwas Großes leisten, setzt euer Leben dran! |
Bildung ist vollendete Natur, Verbildung ist Grimasse. |
Niemand, der sich nicht selbst überzeugt, wird von dir überzeugt werden. |
Das hat die Freude mit dem Schmerz gemein, dass sie die Menschen der Vernunft beraubt. |
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