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Plutarch     um 45 - um 125

griechischer Schriftsteller
Schmetterling
Jegliches Laster kann man nur durch Tugend, keineswegs durch das entgegengesetzte Laster vermeiden.
Es ist schlimm, erst dann zu merken, daß man keine Freunde hat, wenn man Freunde bräuchte.
Wir übersehen die Fehler unserer Freunde; sollte man es uns da verargen, daß wir die Fehler unserer Kinder übersehen?
Du sollst nicht erzürnen über diese Welt. Sie kümmert sich nicht drum. So ordne, was da kommt, in deine kleine Welt,
      und du wirst glücklich sein.
Habe ich eine Tat vollbracht, so soll die mein Denkmal sein; und wenn nicht, so helfen alle Bildsäulen nichts.
Dies ist das ehrwürdigste: man muß junge Leute gewöhnen, die Wahrheit zu sagen.
Lieber der Erste hier als der Zweite in Rom!
Die Kunst besteht darin, in allem den Mittelweg einzuhalten.
Wer wenig bedarf, der kommt nicht in die Lage, auf vieles verzichten zu müssen.
Ich brauche keinen Freund, der sich jedesmal mit mir verändert und mein Kopfnicken erwidert, denn das tut mein
      Schatten besser.
Womit kann man sich eine Freundschaft erwerben? Mit Wohlwollen und Gnade, verbunden mit der Tugend: das ist das
      Seltenste auf der Welt. Wirklich füreinander da zu sein, ist also nur unter wenigen möglich.
Die Erholung ist die Würze der Arbeit.
Die Seelen der Kinder sind dem Wachse gleich; man kann die Lehren gleich einem Siegel in dieselben eindrücken.
Man soll ebensowenig nach den Augen heiraten wie nach den Fingern.
Dumm und feige ist, wer aus Furcht vor Verlust den Besitz des Nötigen ablehnt.
Wein ist unter den Getränken das nützlichste, unter den Arzneien das schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln
      das angenehmste.
Zur rechten Zeit zu schweigen, ist ein Zeichen von Weisheit und besser als alles Reden. - Noch nie hat es einen gereut,
      geschwiegen, wohl aber viele geredet zu haben. Das Verschwiegene kann man immer noch ausplaudern, es ist aber
      unmöglich, das Gesagte wieder zurückzunehmen.
Einsicht verschafft das Gute, erhält es, mehrt es und macht rechten Gebrauch davon.
Der Anfang des rechten Lebens ist, wie wir glauben, das rechte Hören.
Man darf ferner, wie ich behaupte, die Kinder nicht durch Schläge und Mißhandlungen zu gutem Betragen anhalten,
      sondern nur durch Ermahnungen und vernünftiges Zureden.
Die besten Dinge sind die schwersten.
Ich verzeihe allen gern ihre Fehler, nur mir nicht meine eigenen.
Die Aussicht auf Ehre und die Furcht vor Strafe sind die beiden Grundpfeiler der Erziehung der Jugend, jene treibt zu
      den edelsten Bestrebungen an, diese schreckt von schlechten Taten ab.
Wenn ich dir etwas gebe, bettelst du umso mehr. Der Erste, der seine Hand auftut, ist schuld an deiner Gemeinheit,
      weil er dich zum Faulenzer machte.
Ein lästiger und ungezogener Tischgenosse zerstört alle Lust.
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Armut ist keine Schande an sich, sondern wo sie ein Zeichen von Leichtfertigkeit, Mangel an Selbstbeherrschung,
      Gedankenlosigkeit oder Verschwendung ist.
Der Edle sieht bei einer Gabe auf die Gesinnung des Gebers, nicht auf den Wert der Gabe.
Lebende Geschöpfe dürfen wir nicht wie Schuhe Töpfe und Pfannen behandeln, die wir fortwerfen, wenn sie vom
      Dienst abgenutzt und abgetragen sind.
Der Charakter ist weiter nichts als eine langwierige Gewohnheit.
Man muß nur solche Lehrmeister wählen, die von unbescholtenem Lebenswandel, untadeligem Charakter und reich an
      Erfahrung sind; denn die Quelle und der Grund aller Tüchtigkeit ist eine vollendete Erziehung.
Er schärfte den Seinen ein, kühn mit Verleumdungen zu packen und zu beißen, so dass, auch wenn der Gebissene die
      Wunde behandelt, die Narbe bleibt.
Der Geist ist nicht wie ein Gefäß, das gefüllt werden soll, sondern wie Holz, das lediglich entzündet werden will.
Von den Menschen lernen wir reden, von den Göttern schweigen.
Das Gehirn ist nicht nur ein Gefäß, das gefüllt werden muß, sondern ein Feuer, das gezündet werden will.
Kein einziges, ausgesprochenes Wort hat je so viel genützt wie diese vielen Worte, die verschwiegen blieben.
Der Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien das Schmackhafteste, unter den Nahrungsmitteln
      das Angenehmste.
Wer bei einem Lahmen wohnt, lernt das Hinken.
Verleumde nur dreist, etwas bleibt immer hängen.(Grundlage des Wortes von Francis Bacon)
Der Tod ist das Ende aller Dinge des menschlichen Lebens, nur des Aberglaubens nicht.
Nicht nur Lob, auch Tadel zur Unzeit bringt Schaden.
Das Sprichwort ist wahr, das besagt, daß du anfangen wirst zu hinken, wenn du mit einem Lahmen lebst.
Erholung ist die Würze der Arbeit.
Der Menge gefallen heißt den Weisen missfallen.
Wer mit Lob geizt, beweist, daß er arm an Verdienst ist.
Diejenige Staatsform ist die beste, in welcher die Gesetze am meisten und die Redner der Parteien am wenigsten
      Gehör finden.
Wem eine edle und wahrhaft fürstliche Erziehung zuteil geworden ist, der hat erst schweigen und dann reden gelernt.
Nacht soll sprechen, Nacht beraten, Nacht soll bringen dir den Sieg.
Tapferkeit und Klugheit sind immer seltene Tugenden unter den Menschen, aber die seltenste ist wohl die Gerechtigkeit.
Eine von einem Löwen geführte Armee von Rehen ist gefährlicher als eine von einem Reh geführte Armee von Löwen.
Eine gute Leibesbeschaffenheit in der Jugend ist der Grund eines guten Alters.
Wer nicht schifft, fürchtet sich nicht vor dem Meer,wer nicht Soldat ist, nicht vor dem Krieg,wer zu Hause bleibt,
      nicht vor Straßenräubern.
Bart und Mantel (allein )machen keinen Philosophen.
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An die Geehrten und Einflußreichen heften sich die Schmeichler und mästen sich so; bei Wechselfällen jedoch sind sie
      rasch verschwunden.
Die Quelle und die Wurzel aller Trefflichkeit ist eine wohl geordnete Erziehung.
Wie bleibt man frei? Wenn man den Tod verachtet.
Das Maß des Lebens ist eine Leistung an Gutem, nicht seine Länge.
Noch einen solchen Sieg, und wir sind verloren.
Wie das Gesetz das Diadem und die Krone als Symbole der Herrscherwürde verleiht, so die Natur das graue Haar.
Fürchterlich ist es, wenn die Finsternis des Aberglaubens einen Menschen befällt und seine Vernunft verwirrt.
Nachlässigkeit richtet selbst vorzügliche Anlagen der Natur zugrunde.
Kein Tier ist wilder als der Mensch, wenn sich Leidenschaft und Macht einen.
Im Unglück ist die Erinnerung an das erlebte Gute der beste Trost.
Gehorsam ist eine Kunst, die der Regent selbst lehren muß, und wer gut leitet, dem folgt man gern.
Worte sind oft nur Vorhänge der Gedanken.
Nachlässige Eltern ziehen keine guten Kinder.
Gedächtnis - welche Wunder vollbringt es!
Ein kleiner Zank macht die Liebe nur angenehm.
Dem großen Haufen zu gefallen ist nichts anderes,als dem Weisen zu mißfallen.
Die Tugend eines Mannes und eines Weibes sind nicht verschieden.
Ein Weib soll keine eigene Leidenschaft besitzen, sondern mit dem Mann Ernst und Scherz, Nachdenken und Lachen teilen.
Übermäßiges Lob blähet den Jüngling auf und machet ihn eitel.
Wer den Bogen überspannt, sprengt ihn.
Schweigend und ohne ein Wort zu reden, sich in Gesellschaft miteinander vollstopfen, ist nur den Schweinen eigen.
Der Atheist glaubt, der Abergläubische wünscht, daß es keine Götter gibt.
Verunglimpfungen sind für den, der sie ausspricht, schimpflicher als für den, dem sie gelten.
Wer sich von der Trauer beherrschen läßt, der getraut sich bald nicht mehr zu lachen, das Tageslicht zu genießen oder an
      geselligen Mahlen teilzunehmen.
Ein Fürst erlangt am meisten Ruhm bei seinen Bürgern, wenn er die Alleinherrschaft in eine Volksherrschaft verwandelt.
Das Gedächtnis ist die Schatzkammer der Gelehrsamkeit.
Die Dichtkunst ist eine redende Malerei aber die Malerei ist eine stumme Dichtkunst.
Das schlimmste unter den wilden Tieren ist der Tyrann, unter den zahmen der Schmeichler.
Nichts ist schwieriger, als einen glücklichen Menschen zu lenken. Doch ist es äußerst leicht, einem Menschen zu
      gebieten, der im Unglück ist.
Wenn einer in der Trunkenheit etwas Sträfliches begeht, so muß er doppelte Strafe leiden, als wenn er es in de
      Nüchternheit begangen hätte.
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Dem tugendhaften und weisen Menschenist der Ruhm nicht notwendig.
Es ist sicher eine schöne Sache, aus gutem Hause zu sein. Aber das Verdienst gebührt den Vorfahren.
Es zeugt von guter Bildung und Besonnenheit, wenn Männer sich bei scheinbarem Glück in ihrem Wesen nicht ändern und
      im Unglück ihre volle Würde bewahren.
Das ganze Leben eines Menschen ist nichts als ein Augenblick. Genießen wir ihn.
Wer dem Verderben entgehen will, muß treue Freunde oder erbitterte Feinde haben; jene belehren, diese schelten ihn.
Geschlecht ... das stellvertretende Laster, das ich leider mein ganzes Leben nicht losgeworden bin.
Ohne Religion sinkt der Mensch zum Tier herab; es fehlt ihm zu einem blutdürstigen Ungeheuer weiter nichts als
      Löwenzähne oder Wolfskrallen.
Ein angenehmes und heiteres Leben kommt nie von äußeren Dingen, sondern der Mensch bringt aus seinem Inneren, wie
      aus einer Quelle, Zufriedenheit in sein Leben.
Welche Verfassung ist die beste? Die den Tapferen wie den Feigen gibt, was sie verdienen.
Das Lügen ist des Sklaven Sache.
Als Archelaos von einem schwatzhaften Friseur gefragt wurde, wie er ihm die Haare schneiden solle, antwortete
      Archelaos: »Schweigend«.
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