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Johann Gottfried Seume    1763 - 1810

deutscher Schriftsteller
Schmetterling
Misstrauen kommt nie zu früh, aber oft zu spät.
Wo keine Gerechtigkeit ist, ist keine Freiheit, und wo keine Freiheit ist, ist keine Gerechtigkeit.
Gleichheit ist immer der Probestein der Gerechtigkeit, und beide machen das Wesen der Freiheit.
Gegen den Strom der Zeit kann zwar der Einzelne nicht schwimmen, aber wer Kraft hat, hält sich und lässt sich von
      demselben nicht mit fortreißen.
Die meisten Menschen haben überhaupt gar keine Meinung, viel weniger eine eigene, viel weniger eine geprüfte, viel
      weniger vernünftige Grundsätze.
Keine Gesetze sind unabänderlich als die Gesetze der ewigen Natur; und dieser sind wenige, und sie sind deutlich.
Die Gerechtigkeit bringt reine Ordnung, aber man möchte uns gar zu gern jede dumme Ordnung für Gerechtigkeit
      verkaufen.
Wer das erste Privilegium erfunden hat, verdient vorzugsweise so lange im Fegefeuer in Öl gesotten oder mit Nesseln
      gepeitscht zu werden, bis das letzte Privilegium vertilgt ist.
Der Staat sollte vorzüglich nur für die Ärmeren sorgen. Die Reichen sorgen leider nur zu sehr für sich selbst.
Wo ein einziger Mann den Staat erhalten kann, ist der Staat in seiner Fäulnis kaum der Erhaltung wert.
Predigt nur immer brav Geduld, so ist die Sklaverei fertig! Denn von der Geduld zum Beweise, dass ihr alles dulden
      müsst, hat die Gaunerei einen leichten Übergang.
Viele Menschen haben doch wohl in sich viel Vernunft, aber nicht den Mut, sie auszusprechen; die Unvernunft
      sprechen sie weit leichter aus, weil dabei weit weniger Gefahr ist.
Den Ruhm soll der Weise verachten, aber nicht die Ehre.
Aus Gefälligkeit werden weit mehr Schurken als aus schlechten Grundsätzen.
Wer den Tod fürchtet, hat das Leben verloren.
Privilegien aller Art sind das Grab der Freiheit und Gerechtigkeit.
Etwas Gutes besser zu machen ist leichter, als etwas Gutes immer gut zu machen.
Es läßt sich denken, daß sich einer moralisch eine Bürgerkrone verdient und gesetzlich gehenkt wird.
Ein Glück für die Despoten, daß die eine Hälfte der Menschen nicht denkt und die andere nicht fühlt.
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Die Furcht und die Faulheit bringen den Menschen um alles Vernünftige.
Die beste Verwahrung gegen Leidenschaften aller Art ist nahe, gründliche Bekanntschaft mit dem Gegenstand.
Demut und die mit ihr verwandte Geduld sind Engelstugenden, die die Spitzköpfe den Plattschädeln gar zu
      gern einprägen.
Wer aus sich heraus lebt, tut immer besser, als wer in sich hinein lebt.
Schmerz und Freude liegen in einer Schale; ihre Mischung ist des Menschen Los.
Wem sein eigener Beifall nicht genügt, macht an dem Beifall der Welt einen schlechten Gewinn.
Wo sich der ehrliche Mann zu fürchten anfängt, hört meistens der Schurke zu fürchten auf und umgekehrt.
Wer die anderen neben sich klein macht, ist nie groß.
Der Erde Paradies und Hölle liegt in dem Worte Weib.
Wer keine Ungerechtigkeiten vertragen kann, gelangt selten zu Ansehen in der Gegenwart, und wer es kann, verliert den
      Charakter für die Zukunft.
Man gibt in unserem Staate der Gerechtigkeit meistens eine Form, die schrecklicher ist als die Ungerechtigkeit selbst.
Wenn ein Deutscher zu sogenannter Würde oder auch nur zu Geld kommt, bläht er sich dick, blickt breit, spricht grob,
      setzt sich aufs große Pferd, reitet den Fußsteg und peitscht die Gehenden.
Die meisten Regenten fürchten sich mehr vor den Bürgern als vor äußeren Feinden: ein Beweis, daß die meisten Staaten
      schlecht eingerichtet sind.
Wo das Volk keine Stimme hat, steht's auch um die Könige schlecht, und wo die Könige kein Ansehen haben, steht's
      schlecht um das Volk.
Herrschen ist Unsinn, Regieren ist Weisheit. Man herrscht also, weil man nicht regieren kann.
Wer in sich nicht Licht und Kraft genug hat, kommt bei dem Studium der Geschichte in Gefahr, sich unbedingt dem
      Unsinn zu ergeben.
Das beständige Leben im Zimmer wird bald zur kränkelnden Vegetation. Wer Kraft und Mut und Licht mehren will,
      gehe hinaus in die Elemente.
Die Schlechten sind tätig und verwegen, die Besseren - denn Gute kann man sie nicht nennen - sind träge und furchtsam,
      das erklärt den meisten Unsinn, den wir auf der Welt sehen.
Wer bei gewissen Anblicken nicht die Vernunft verliert, muß wenig zu verlieren haben.
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Jede Periode des Lebens hat ihre Leidenschaften. Das Alter, das man für die weiseste halten sollte, hat gewöhnlich
      die schmutzigsten.
Der Witz ist die Krätze des Geistes. Er juckt sich heraus.
Alles, was man in dieser Zeit für seinen Charakter tun kann, ist, zu dokumentieren, daß man nicht zur Zeit gehört.
Die wahre Freiheit ist nichts anderes als Gerechtigkeit.
Wer sich beständig ausschlußweise mit den Büchern beschäftigt, ist für das praktische Leben schon halb verloren.
Faulheit ist die Dummheit des Körpers, und Dummheit Faulheit des Geistes.
Deutsche zerfleischen einander, und der Wahnwitz der Nation erregt das Gelächter der anderen Nation.
Der Blödsinn und der Eigennutz haben die Privilegien erschaffen.
Die einzige Weisheit ist Zynismus.
Es würde alles besser gehen, wenn man mehr ginge. Sich tragen lassen zeugt von Ohnmacht, gehen von Kraft.
Musik ist der Schlüssel zum weiblichen Wesen.
Wenn dem Menschen nicht immer etwas teurer ist als das Leben, so ist das Leben nicht viel wert.
Das Schild der Humanität ist die beste, sicherste Decke der niederträchtigsten Gaunerei.
Wenn ich von jemand höre, er sei fromm, so nehme ich mich sogleich sehr vor seiner Gottlosigkeit in acht.
Die Nation, welche nur durch einen einzigen Mann gerettet werden kann und soll, verdient Peitschenhiebe.
Man tut besser zu Fuß zu gehen als mit einem dummen Gesicht im Wagen zu sitzen.
Leben heißt wirken und vernünftig wirken. Nach unserer Weise heißt es leiden und unvernünftig leiden.
Alles, was ich Empörendes und Erniedrigendes sehe, halte ich für die Folge der Privilegien.
Der Himmel hat uns die Erde verdorben.
Alle wahre Religion scheitert am Konfessionswesen.
Wer den Stempel hat, schlägt die Münze.
Sich amüsieren heisst etymologisch: Die Muse loswerden. Amüsement wäre also das Vergnügen der Plattköpfe.
Die meisten Bücherschreiber verschwenden eine ungeheure Gelehrsamkeit, um nichts zu sagen.
Aus der Geschichte geht hervor, daß Bündnisse und Garantien meistens der erste Schritt zur Unterwerfung eines Teils,
      natürlich des schwächeren sind, wenn er nicht auf der Hut ist.
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Die Vernunft ist immer republikanisch, aber die Menschen scheinen, wenn man die Synopse ihrer Geschichte nimmt,
      doch durchaus zum Despotismus geboren zu sein.
Wo die Sinnlichkeit an die Vernunft grenzt, ist sie sie gewiß immer schön.
Reißt den Menschen aus seinen Verhältnissen; und was er dann ist, nur das ist er.
Eine gute Tat, wenn sie wirklich die Probe hält, ist besser als Millionen guter Worte, aber manchmal ist das Wort die Tat
      selbst, und dann hat es hohen Wert.
Mit der Furcht fängt die Sklaverei an, aber auch mit Zutrauen und Sorglosigkeit.
Was als Böses erscheint, ist meistens böse, aber was als Gutes erscheint, ist nicht immer gut.
Des Glaubens Sonde ist der Zweifel.
Man bringt erst schlau genug die Erbsünde in den Menschen hinein, um sich ihrer nachher als Schurkerei zu bedienen.
Es wird mir schwer, die Ehre der Christen zu finden, aber ihre Schande sehe ich.
Wer die Regeln des Rechts nicht in sich trägt, findet von außen wenig Leitung.
Wer die Privilegien tötete, wäre der Weltheiland.
Wenn nur erst der zehnte Teil der Menschen leidlich gescheit wäre, so hätte die Vernunft Hoffnung zur Herrschaft.
Wenn sich nur niemand fürchtete zu sagen, was die Sache ist, so würden alle Sachen besser gehen.
Die Geschichte scheint mir fast zu bürgen, daß die Menschen keine Vernunft haben.
Wenn unser Charakter ausgebildet ist, fängt leider unsere Kraft an zusehends abzunehmen.
Man darf die meisten Dinge nur sagen, wie sie sind, um eine treffliche Satire zu machen.
Wer den ersten Gedanken der Gerechtigkeit hatte, war ein göttlicher Mensch; aber noch göttlicher wird der sein, der ihn
      wirklich ausführt.
Wo die meiste sogenannte positive Religion war, war immer die wenigste Moralität.
Wenn alle nur vernünftig stolz wären, es würde in der Welt nicht so niederträchtig hergehen.
Wer außer sich notwendig noch jemandes zu seinem Wohlbefinden bedarf, ist schwerlich ganz unbefangen.
Es ist gleich schwach und gefährlich, die öffentliche Stimme zuviel oder zuwenig zu achten.
Wenn wir nicht von vorne anfangen, dürfen wir nicht hoffen, weiter zu kommen.
Wer Ansprüche macht, beweist eben dadurch, daß er keine zu machen hat.
Alle sauren Moralisten hielten ihr Zeitalter für das schändlichste, und sie haben alle recht, denn die gegenwärtige Schande
      ist immer die größte.
Treibet die Furcht aus! Dann ist Hoffnung, daß der gute Geist einziehen werde.
Man verkauft uns meistens Gesetze für Gerechtigkeit, und oft sind sie gerade das Gegenteil.
Der Enthusiasmus der Freiheit ist nichts anderes als die Vorstellung der allgemeinen Gerechtigkeit.
Die ewige Grundlage alles Rechts ist die Gleichheit.
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