Wir werden alt, wenn die Erinnerung uns zu freuen beginnt. Wir sind alt, wenn sie uns schmerzt. |
Großtun kann nur der Kleine. |
Man kann sich das Leben auch durch zu großen Ernst verscherzen. |
Der vornehmste Beruf ist der zum Menschen und eben darum auch der am häufigsten verfehlte. |
Für trügende Hoffnungen entschädigen oft trügende Erinnerungen. |
Illusionen sind die Schmetterlinge des Lebensfrühlings. |
Witz ist Schaum an der Oberfläche, Humor die Perle aus der Tiefe. |
Die Leuchte des Geistes ohne Wärme des Herzens wird oft zum Irrlicht. |
Leidenschaften gleichen Blendlaternen. Sie werfen alles Licht nach einer Richtung, während alles andere
rings im Dunkeln bleibt. |
Im Wein ist Wahrheit, und mit beiden pflegt man anzustoßen. |
Zu den Blitzen des Genies machen die Talente den Donner. |
Ein Sonntag im Herzen ist schöner als zwanzig auf einer Landpartie. |
Das Gewissen ist eine Uhr, die bei den meisten Menschen immer nachgeht. |
Der Verstand ist das einzige, was mancher verliert, ohne es besessen zu haben. |
Die Liebe zur Kunst hat noch niemanden reich gemacht. |
Wem das Leben keine Lasten auflädt, dem wird es selbst zur Last. |
Wenn Liebe das Schulmeistern anfängt, dann hat sie bald Ferien. |
Ein Ton aus unserer Jugendzeit wird oft zur Dominante für das ganze Leben. |
Der Mann, der des Teufels ist, gibt ihm den kleinen Finger, das Weib den Handschuh. |
Illusionen sind Krankheiten wovon man leider immer geheilt wird. |
Wer behauptet, keine Autorität gelten lassen zu wollen, nimmt immer seine eigene aus. |
Mancher ist leicht zu täuschen, nicht weil er dümmer, sondern weil er besser ist als der Täuschende. |
Für Frauenemanzipation schwärmen manche nur, solange sie es nicht bis zur Frau gebracht haben. |
Bücher haben, genau wie Menschen, ihren Erfolg oft ihrem Titel zu verdanken. |
Das menschliche Herz ist ein Friedhof mit begrabenen Erinnerungen. |
Seinen eigenen Grundsätzen widerspricht man höchstens dann, wenn man sie anwenden sollte. |
Die Erinnerung ist ein Friedhof, worauf mehr Kreuze als Blumen stehen. |
Häßliche Frauen sind die Druckfehler in der Schöpfung. |
Ein Hang der Jugend wird oft zum Abhang des Lebens. |
Es gibt Leute, deren Geist immer Ferien hat. |
Man kann auch geistig auf Kredit leben. |
Mancher hat das Leben eine Wüste genannt - wegen der Öde, die er in ihm fand, oder wegen der Kamele,
die ihm begegneten? |
Man kann einen kleinen Mund und doch ein großes Maul haben. |
Das Lächeln des Glücks ist meist ein ironisches. |
Gute Menschen sind selten gute Menschenkenner. |
Mancher versteht es, aus seinen Krücken Stelzen zu machen. |
Reue ist die Ebbe nach der Flut der Leidenschaft. |
Viele Tränen sind Perlen, die nicht gehoben wurden. |
Mancher flieht die Menschen und merkt nicht, daß er vor sich selbst fliehen möchte. |
Man trägt oft am schwersten an dem, was man weggeworfen hat. |
Das Glück vieler Menschen besteht in ihren Vorurteilen. |
Es gibt Menschen, die jeden Tag in einer neuen Auflage erscheinen. |
Guten Taten sind oft nur Kinder der Reue. |
Die bittersten Vorwürfe sind die, die man uns nur fühlen läßt. |
Mancher fühlt sich als Priester der Wahrheit und ist nur Knecht im Tempel seiner Selbstgefälligkeit. |
Wir vergleichen uns gern mit denen, denen wir gleichen möchten. |
Die Alten möchten die Jugend immer klüger machen, als sie selber ehedem waren; sie vergessen aber, daß auch sie sich
damals genau ebenso klüger dünkten als die ihnen ratenden Alten. |
Nicht nur der Glaube, auch der Unglaube kann Märtyrer erzeugen. |
Gerade Leute ohne Takt wollen ihn oft angeben. |
Wir wissen nie, wie lieb wir jemand haben, bevor wir ihm einmal weh getan. |
Manches, was alle wissen, wird erst dann ein »Skandal«, wenn einer es sagt. |
Es gibt Menschen, deren Gefühle immer gleich auf den Siedepunkt steigen und darum schnell verdampfen; aber auch
solche gibt es, deren Gefühle immer nur etwas Aufgewärmtes haben. |
Wir werden leicht gegen diejenigen ungerecht, von denen wir sehen, daß sie sich unserem Einfluß entziehen. |
Nichts liebt und haßt zugleich ein Widerspruchsgeist so sehr als - iderspruch. |
Groß ist nur, wer einen Größeren neben sich duldet. |
Auch der Vulkan der Leidenschaft sieht seine Lava erstarren. |
Mancher fiele schnell der Verachtung anheim, wenn er andere so täuschen würde wie sich selbst. |
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